Der Wert Unabhängigkeit stand, so lange ich denken kann, ganz weit oben auf meiner Liste – unter den Top 3. Und wenn ich zurück blicke – schon als kleines Kind. Eines der ersten Sätze war wohl: „lui lema“ – was so viel bedeutet wie: „lass mich alleine machen“. Und dies ging auch so weiter, bis mir bewusst wurde, dass das nicht so funktional ist, alles alleine machen zu wollen. Dies ist nicht förderlich für mich, in Beziehungen und schon gar nicht im Alltag, wenn alles an einem selbst hängt.
Deshalb habe ich den Wert mal aus den top 10 geworfen
Ohje
In der letzten Zeit wird das ziemlich auf die Probe gestellt, ob ich das auch wirklich leben kann. Ich habe mich dazu entschieden ein paar Dinge in fremde Hände zu legen, denn wenn ich alles alleine machen würde, müsste der Tag mind. 30 Stunden haben. Ich muss zugeben, das Gefühl ist schon ein etwas mulmiges – etwas nicht selbst zu machen – aber es ist aushaltbar. Und zudem ein gutes Gefühl, mal etwas abzugeben, sich nicht um alles kümmern zu müssen und trotzdem werden die Dinge erledigt – welch Erleichterung. Alles ist Gewohnheit und man muss sich – wie bei allem im Leben – erst einmal eingrooven und man darf dem Ganzen vertrauen.